Ratgeber

Ratgeber Ladungssicherungsnetz

Wissen in 30 Sekunden

  • Ladungssicherungsnetze verhindern das Verrutschen und Herabfallen von Ladung und sind unverzichtbar für die Transportsicherheit
  • Sie bestehen aus reißfesten Polypropylen-Kunstfasern und sind in verschiedenen Größen und Maschengrößen erhältlich
  • Fehlende oder unsachgemäß befestigte Netze können schwere Unfälle verursachen und gefährden Leben sowie Ladung

Kontinuierlich neue Inhalte im Lasiprofi Ratgeber Hilfsmittel

Fachtexte von
Ladungssicherungs-Profis

Ladungssicherungsnetz

 

Das enorme angestiegene Volumen des Güterverkehrs rückt das seit jeher brisante Themenfeld Ladungs- und Transportsicherung erneut in den Vordergrund. Transporte mit mangender Sicherung der Ladung kosten die Versicherungsgesellschaften jährlich Millionenbeträge.

Wann sind Ladungssicherungsnetze notwendig?

 

Weltweit entsteht der Volkswirtschaft durch ungesicherte oder mangelhaft gesicherte Frachtgüter ein Schaden von ca. 4 Milliarden Euro (Quelle: GDV-Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft). Dabei gibt es mit den Ladungssicherungsnetzen schnell und einfach einzusetzende Hilfsmittel, um dem Verrutschen der Ladung vorzubeugen. Bei einem GS-gepüften Ladungssicherungsnetz kann der Anwender davon ausgehen, dass es auch den hohen Anforderungen an die Transportsicherheit gerecht wird. Die vielseitig einsetzbaren Ladungssicherungsnetze in verschiedenen Größen und Maschengrößen, eignen sich für die Sicherung von Stückgütern (offene Container, Anhänger) und Palettenware. In immer mehr Industriezweigen (z.B.Papierindustrie, Baustoffindustrie) und Dienstleistungsbranchen verringern die Ladungssicherungsnetze die Gefährdung und das wirtschaftliche Risiko.

Vorbeugende Ladungssicherung trotz Zeitdruck

 

Ladungssicherungsnetze bestehen meist aus flexiblen Polypropylen-Kunstfasernetzen mit hoher Reißfestigkeit und UV-Stabilität. Meist besitzen sie eine Randverstärkung und weitere Zubehörteile, wie z.B. Expanderhaken zur Ladungssicherung. Gurtband-Ladungssicherungssysteme eignen sich z.B. zum Abdecken von beladenen Anhängern. Die Ladungssicherungsnetze fungieren als Abdeckschutz der Ladung und werden über die Ecken gezogen und in Zurrpunkten befestigt. In Verbindung mit Sperrstangen (Teleskopstangen) werden sie mittels senkrechter Montage zum Raumteiler im Fahrzeug. Dem hohem Zeitdruck im Transportwesen kommen die Ladesicherungsnetze mit ihrer schnellen und unkomplizierten Handhabung entgegen. Eine neue Entwicklung von Netzen mit Rückholautomatik macht den Einsatz der Sicherheitsmaßnahme noch zeitsparender. Das Ladungssicherungsnetz, z.B. am Laderaumdach eines Kleintransporters, kann mittels dehnbarer Gummibänder und Umlenkrollen bei Bedarf zurück gerollt werden.

Richtlinien für die Ladungssicherung (VDI 2007 Handbuch)

 

Ladungssicherungssysteme spielen nicht nur im Straßenverkehr sondern auch im Seegüterverkehr (Binnenschifffahrt) und allen gewerblichen Transporten von Frachtgütern eine bedeutende Rolle. Mit Ladungssicherungsnetzen werden nicht nur Kisten, Kartons und andere kostbare Frachtgüter in Position gehalten, sondern auch offene Container mit Bauschutt (z.B. mit Schuttmulden Abdecknetz) sowie die Ladung landwirtschaftlicher Anhänger sicher abgedeckt. Für die Straßenverkehrssicherheit gilt oberste Priorität, dem die gesetzlichen Bestimmungen der Straßenverkehrsordung (StVO) Rechnung tragen. Auf diesen Festlegungen basieren die VDI Richtlinien 2700ff. , erläutert im VDI 2700 Handbuch der Ladungssicherung des Vereins Deutscher Ingenieure. Unter anderem sind dort auch die Ladungssicherungsnetze als eine konstruktive Variante zur Fixierung der Ladung beschrieben.

Verantwortung im gewerblichen Gütertransport

 

Unternehmer des gewerblichen Güterverkehrs sind in der Verantwortung, eine bedrohliche Beladungssituation zu vermeiden und die Transportsicherheit zu gewährleisten. Lose in die Laderäume der Fahrzeuge eingebrachte Ladung, kann bei abrupten Reaktionen im Straßenverkehr (Vollbremsung, Ausweichmanöver) zur Gefährdung des Fahrers und der Verkehrsteilnehmer führen, was täglich tragische Unfälle zur Folge hat. Die Statistik des Polizeipräsiums Westhessens zeigt, dass immer mehr LKW-Unfälle auf fehlender Ladungssicherung basieren. Um dies zu vermeiden, sind die langlebigen, schnell zu positionierenden Ladesicherungsnetzen eine zeitgemäße Maßnahme der Transportlogistik, die Verantwortlichkeit, Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit kombiniert.

Welche Gefahren entstehen durch fehlende Ladungssicherungsnetze beim Transport?

 

Ohne Ladungssicherungsnetze beim Transport geht nichts Müssen Waren oder Gegenstände mit dem Auto oder einem Anhänger transportiert werden, ist es ganz wichtig diese besonders gut zu sichern. Besonders die Ladungssicherungsnetze sind bei einem Transport unerlässliche Helfer, die Waren und Gegenstände bei der Beförderung von A nach B sicher an Ort und Stelle halten, damit nichts verrutschen kann.

Die Gefahren, die durch fehlende Ladungssicherungsnetze für Leib und Leben des Fahrers und anderer Verkehrsteilnehmer und natürlich auch für die Ladung als solches ausgehen, sind sehr groß. Werden zum Beispiel lange Bretter oder Stangen befördert, so können diese nach vorne oder nach hinten ins Rutschen kommen. Im Zweifelsfalle wird der Fahrer verletzt oder die Verkehrsteilnehmer vor dem Transporter oder die nach dem Transporter fahren Wagen samt Fahrer, denen sich die rutschenden Bretter oder Stangen wie Geschosse durch die Frontscheibe bohren und beim Fahrer oder Beifahrer zu Verletzungen und im schlimmsten Falle zum Tode führen können.

 

Auch bei kleineren oder leichteren Gegenständen kann ähnlich Gefährliches passieren. So werden zum Beispiel eine Ladung Eimer, Flaschen, Holzscheide, Melonen oder ähnliches transportiert. Ein Ladungssicherungsnetz ist entweder gar nicht vorhanden oder es hat sich durch unsachgemäße Befestigung einfach während der Fahrt gelöst. Es kommt ein Buckel auf der Fahrbahn und der Wagen mit Anhänger macht einen Satz nach oben und die aufgeladenen Eimer, Melonen, Holzscheide oder Flaschen springen einer nach dem anderen auf die Fahrbahn hinter dem Fahrzeug. Dem nachfolgenden Wagen bleibt also nichts weiter übrig als eine Vollbremsung zu machen in der Hoffnung einem Zusammenstoß von hinten oder von vorne durch andere Verkehrsteilnehmer oder tief fliegenden riesigen Melonen, die dann zerplatzen, zu entgehen oder er muss einen Slalom zwischen den fallenden Eimern usw. fahren um diesen zu entgehen. Ladungssicherungsnetze und Ladungssicherungsgurte sind bei jedem Transport einfach unerlässlich und können Leben retten und vor allen Dingen können sie auch Sachschäden an Autos, Anhänger und auch der zu befördernden Ware verhindern.

Ladungssicherungsnetz – Fracht sicher transportieren

 

Die Sicherung von LKW-Ladungen ist ein schwieriges, aber wichtiges Thema, das viel Verantwortung mit sich bringt. Ladungssicherungsnetze helfen dabei. Im Straßenverkehr wirken verschiedene Kräfte auf die Ladung: Durch die Masseträgheit beim Beschleunigen oder Bremsen, durch Zentrifugal- und Zentripetalkräfte beim Durchfahren von Kurven und vertikal durch die Gravitationskraft bei Unebenheiten des Fahrbahnbelags. Verantwortlich für das korrekte Sichern der Ladung ist je nach geltendem Recht der Verlader, Absender und Fahrer bzw. Frachtführer. Bei Zuwiderhandlungen drohen eine Untersagung der Weiterfahrt durch die Polizei und/oder Bußgelder und Punkte im Zentralregister in Flensburg. Gänzlich die Verantwortung von sich weisen kann der Fahrer nur dann, wenn der LKW vor Fahrtantritt vom Absender oder dem Zoll verplombt wurde.

Ladungssicherungsnetze für wertvolle Fracht

 

Generell wird bei der Sicherung von Ladungen zwischen der kraftschlüssigen und der formschlüssigen Ladungssicherung unterschieden. Bei ersterer wird die Ladung mit Zurrgurten auf den Boden des Laderaumes gepresst und durch höhere Reibungskraft das selbsttätige Bewegen des Frachtgutes verhindert. Bei letzterer werden durch bündiges Verladen Zwischenräume vermieden, in denen sich die Frachtgüter bewegen könnten. Zusätzlich wird die Ladung durch diagonales Verzurren gesichert. Hierbei ist zu beachten, dass der Fahrzeugaufbau die nötige Stabilität vorweist. Eine Kombination aus beiden Sicherungsarten ist möglich. Neben den bereits erwähnten und am häufigsten eingesetzten Zurrgurten ist je nach Transportgut das Ladungssicherungsnetz ein probates Mittel, um Sicherheit zu gewährleisten. Zum einen wird hier unterschieden, um welches Transportfahrzeug es sich handelt. So unterscheidet man zwischen Ladungssicherungsnetz Anhänger, Ladungssicherungsnetz Transporter und Ladungssicherungsnetz LKW. Sie können Ihre Ladung allerdings nicht nur mit Netzen sichern, auch Gewebeplanen haben viele Vorteile bei der Ladunssicherung.

Arten von Netzen

 

Insbesondere in der Landwirtschaft finden die Ladungssicherungsnetze häufige Verwendung. Beispielsweise durch das Sichern von Anhängern können lose Teile hinreichend im Straßenverkehr vor dem Herunterfallen von der Ladefläche gesichert werden. Typische Einsatzgebiete findet man hier beim Transport von feinkörnigen Schüttgütern wie Getreide und Mais, bei Rollgütern wie Kartoffeln und Rüben oder bei Buschwerk mit Zweigen und Ästen. Vor allem weil solcherlei Transportgurt nicht ausreichend durch Zurrgurte gesichert werden kann, ist in diesen Fällen der Einsatz von Ladungssicherungsnetzen unverzichtbar, um der eingangs erwähnten Verantwortung gerecht zu werden.Darüber hinaus gibt es drei Arten von Ladungssicherungsnetzen, die sich auf das Einsatzgebiet beziehen: Bei losen Gütern verhindern leichte Netze das Herauswehen aus Ladeflächen. Bei kantigen Ladungen werden schwere Netzeeingesetzt, die auch als Ladungssicherungsplanen bezeichnet werden. Zum Trennen leichter Ladungen können darüber hinaus Ladungssicherungsnetze als Trennwände eingesetzt werden. Leichte Netzte finden ihr Einsatzgebiet beispielsweise in der Sicherung von Steinkohle, Styropor oder leeren Plastikbehältern. Durch ihren Einsatz können im Straßeneinsatz schwerwiegende Unfälle des nachfolgenden Verkehrs durch herunterfallendes Frachtgut verhindert werden. Schwere Netze bestehen aus durch Metallringe zu einem Ladungssicherungsnetz verbundenem Gurtmaterial. Für ihre korrekte Spannung ist eine große Anzahl von Spannelementen notwendig.

Wirtschaftlicher Schaden durch falsche Sicherungsnetze

 

Wer ein Transportunternehmen führt, der weiß um die Komplexität, die man in der Kalkulation berücksichtigen muss. Da sind zum einen die Kosten, die als Fixkosten für die Fahrzeuge anfallen und dann eben auch die Transportkosten selbst.

 

Hier muss man die Verbrauchs- und Abnutzungskosten einkalkulieren und natürlich auch die obligatorische Transportversicherung. Was man ebenfalls in die Kalkulation mit einbeziehen sollte, sind die neuen Anforderungen, die man in Bezug auf die Ladungssicherung erfüllen muss. Schließlich muss der Transportunternehmer alle seine eingesetzten Fahrzeuge auch mit den geeigneten Hilfsmitteln ausrüsten, die für eine ordnungsgemäße und effektive Ladungssicherung erforderlich sind. Da sollte man aus Unternehmersicht nicht unbedingt auf die Kosten schauen, sondern eher auf die Qualität.

 

Unbestritten ist, dass der Transportunternehmer für Transportschäden jeder Art eine entsprechende Versicherung hat und diese die anfallenden Schäden in der Regel auch reguliert. Es ist aber genauso unbestritten, dass eine Versicherung jede Chance ergreift, die sie von der Leistungspflicht befreien könnte. So kommt der Ladungssicherung eine noch viel größere Bedeutung zu, denn gerade in diesem Bereich werden heute noch die meisten Fehler begangen und vor allen Dingen oftmals ungeeignete Hilfsmittel eingesetzt. Das kann mitunter zu sehr verheerenden Folgen führen, die sich dann auch finanziell auswirken können. Dabei muss es noch nicht einmal um Schäden durch einen Unfall gehen. Auch Transportschäden, die nach einer Vollbremsung oder einem Ausweichfahrmanöver entstehen können, erreichen oft Kosten, die nicht unerheblich sind. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die transportierte Ware besonders hochwertig und empfindlich ist.

 

Dabei kann man Ladungssicherung in mehrfacher Weise mangelhaft durchführen. So liegt eine mangelhafte Ladungssicherung vor, wenn man zur Sicherung ungeeignete und nicht zugelassene Hilfsmittel verwendet. So etwas kommt sehr häufig bei der Verwendung von Antirutschmatten vor. Hier werden oftmals einfache Baumatten eingesetzt die den hohen Anforderungen, die in den VDI 2700 für Ladungssicherung aufgeführt sind, bei Weitem nicht gerecht werden. Auch bei den Zurrgurten gibt es klare Vorgaben, welche Kriterien diese erfüllen müssen. Bei diesen Gurten, die schließlich auch extremen Belastungen standhalten müssen, reicht es schon aus, wenn das Etikett nicht mehr vorhanden ist oder nicht mehr gelesen werden kann. Ein solcher Gurt muss aus dem Verkehr gezogen werden, auch wenn er keinerlei Beschädigung aufweist. Wenn man an die Folgen denkt, die durch mangelhafte Ladungssicherung eintreten können, dann macht es durchaus Sinn, dass man gerade in diesem Bereich äußerst strenge und hohe Maßstäbe ansetzt. Wer sich also an diese Vorgaben hält, der wird den wirtschaftlichen Schaden, der bei falscher oder mangelhafter Ladungssicherung aufkommen würde, sicher vermeiden können.